Im Rahmen der Freitagskonferenzen, bei denen Studierende am FTSK Dolmetschen üben können, hielten Katharina Schepelmann, Natalie Eimertenbrink und Nate Bernadini einen Vortrag zum Thema "Solidarität leben mit Flüchtlingen in Germersheim". Den zahlreich erschienenen Zuhörerinnen und Zuhörern konnte so ein lebhaftes Bild der aktuellen Flüchtlingspolitik weltweit und der Arbeit von Cross Borders vermittelt werden.
Als Auftakt zum Vortrag wurde ein Kurzfilm gezeigt, in dem Flüchtlinge Cross Borders ihre Flucht schilderten. Die Ausführungen in simplem Deutsch waren gerade dadurch, dass sie ohne große sprachliche Schmückungen auskamen, sehr ergreifend.
Zunächst schilderte Katharina die allgemeine Lage der Refugees. Die Länder, aus denen die meisten Menschen fliehen müssen, sind mit ungefähr 2,5-2,6 Millionen Flüchtlingen Afghanistan und Syrien, gefolgt von Somalia, dem (Süd)Sudan, dem Kongo, Myanmar, dem Irak, Kolumbien, Vietnam und Eritrea. Die Hauptaufnahmeländer sind dabei Pakistan, der Iran, der Libanon, Jordanien und die Türkei. Deutschland liegt international mit 187.600 aufgenommenen Refugees auf dem neunzehnten Platz (Zahlen 2013).
Anschließend nannte Katharina noch die Fluchtursachen in den Ländern Somalia, Eritrea, Ägypten, Syrien, Afghanistan und Pakistan, aus denen die teilnehmenden Flüchtlinge von Cross Borders größtenteils stammen. Die Gründe, die Menschen zur Flucht zwingen, sind dabei sehr vielfältig: politische Instabilität, kaum oder fehlende Pressefreiheit, Missachtung und Verletzung von Menschen- und Minderheitenrechte, Korruption, Menschenhandel, Verfolgung sowie massive religiöse Konflikte oder islamistischer Terror.
Natalie beschäftigte sich im Anschluss mit dem europäischen und deutschen Asylrecht. Dabei erläuterte sie die europäische Dublin-Verordnung, die ein Asylverfahren in Deutschland für viele von vornherein ausschließt, und das hiesige Asylverfahren. Hervorgehoben wurden vor allem die katastrophalen Zustände in den Erstaufnahmeeinrichtungen und Sammelunterkünften, in denen Flüchtlinge auf engstem Raum zusammen leben müssen, ohne Privatsphäre oder Zugang zu den für sie relevanten Informationen. Erschwert wird die Situation für die Schutzsuchenden sowohl durch die Residenzpflicht, die sie räumlich bindet und Chancen auf einen Umzug massiv schmälert bis hin unmöglich macht, als auch durch die meist völlig isolierte Wohnlage, wo es keinen Zugang zu Deutschkursen und medizinischer Versorgung gibt. Ein weiteres Problem stellt für Refugees der fehlende Anspruch auf Deutschkurse und ein erschwerter Zugang zum Arbeitsmarkt mit Ausnahme von 1-Euro-Jobs dar. Eben an dieser Stelle knüpfte Cross Borders mit den Deutschkursen an.
Zu guter Letzt erläuterte Nate dem Publikum die Grundidee und Arbeit von Cross Borders. Die Studierendeninitiative will Flüchtlingen auf Augenhöhe begegnen und ihnen mittels Deutschkursen, Öffentlichkeitsarbeit und Freizeitangeboten den Start ins neue Leben vereinfachen. Zwar ist es Cross Borders gelungen, ein Netzwerk mit z.B. dem Verein Interkultur oder der Caritas aufzubauen, und erreicht damit viele neuangekommene Refugees. Allerdings ist das Ehrenamt nicht die Lösung der Flüchtlingsfrage im Kreis Germersheim. Viel mehr sieht Cross Borders den Kreis selbst in der Verantwortung, z.B. mithilfe den eigens dafür vorgesehenen Geldern, die der Kreis vom Land für jeden Flüchtlinge erhält, um finanziell oder professionell zu unterstützen oder zusammenzuarbeiten.
Nach dem Vortrag wurde eine Diskussion eröffnet. Das Feedback, das die RednerInnen erhalten haben, fiel durchweg positiv aus. So lobte Frau Dingfelder-Stone, Leiterin der Fachgruppe Dolmetschen, etwa das politische Engagement von Angehörigen einer Generation, der man gerne Trägheit vorwirft. Auch ein Flüchtling aus Afghanistan, der sich im Publikum befand, ergriff während der Diskussion die Gelegenheit, um seine Geschichte zu erzählen.
Cross Borders bedankt sich bei allen, die an der Freitagskonferenz aufmerksam teilgenommen haben, und für die positiven Resonanzen.
Als Auftakt zum Vortrag wurde ein Kurzfilm gezeigt, in dem Flüchtlinge Cross Borders ihre Flucht schilderten. Die Ausführungen in simplem Deutsch waren gerade dadurch, dass sie ohne große sprachliche Schmückungen auskamen, sehr ergreifend.
Zunächst schilderte Katharina die allgemeine Lage der Refugees. Die Länder, aus denen die meisten Menschen fliehen müssen, sind mit ungefähr 2,5-2,6 Millionen Flüchtlingen Afghanistan und Syrien, gefolgt von Somalia, dem (Süd)Sudan, dem Kongo, Myanmar, dem Irak, Kolumbien, Vietnam und Eritrea. Die Hauptaufnahmeländer sind dabei Pakistan, der Iran, der Libanon, Jordanien und die Türkei. Deutschland liegt international mit 187.600 aufgenommenen Refugees auf dem neunzehnten Platz (Zahlen 2013).
Anschließend nannte Katharina noch die Fluchtursachen in den Ländern Somalia, Eritrea, Ägypten, Syrien, Afghanistan und Pakistan, aus denen die teilnehmenden Flüchtlinge von Cross Borders größtenteils stammen. Die Gründe, die Menschen zur Flucht zwingen, sind dabei sehr vielfältig: politische Instabilität, kaum oder fehlende Pressefreiheit, Missachtung und Verletzung von Menschen- und Minderheitenrechte, Korruption, Menschenhandel, Verfolgung sowie massive religiöse Konflikte oder islamistischer Terror.
Natalie beschäftigte sich im Anschluss mit dem europäischen und deutschen Asylrecht. Dabei erläuterte sie die europäische Dublin-Verordnung, die ein Asylverfahren in Deutschland für viele von vornherein ausschließt, und das hiesige Asylverfahren. Hervorgehoben wurden vor allem die katastrophalen Zustände in den Erstaufnahmeeinrichtungen und Sammelunterkünften, in denen Flüchtlinge auf engstem Raum zusammen leben müssen, ohne Privatsphäre oder Zugang zu den für sie relevanten Informationen. Erschwert wird die Situation für die Schutzsuchenden sowohl durch die Residenzpflicht, die sie räumlich bindet und Chancen auf einen Umzug massiv schmälert bis hin unmöglich macht, als auch durch die meist völlig isolierte Wohnlage, wo es keinen Zugang zu Deutschkursen und medizinischer Versorgung gibt. Ein weiteres Problem stellt für Refugees der fehlende Anspruch auf Deutschkurse und ein erschwerter Zugang zum Arbeitsmarkt mit Ausnahme von 1-Euro-Jobs dar. Eben an dieser Stelle knüpfte Cross Borders mit den Deutschkursen an.
Zu guter Letzt erläuterte Nate dem Publikum die Grundidee und Arbeit von Cross Borders. Die Studierendeninitiative will Flüchtlingen auf Augenhöhe begegnen und ihnen mittels Deutschkursen, Öffentlichkeitsarbeit und Freizeitangeboten den Start ins neue Leben vereinfachen. Zwar ist es Cross Borders gelungen, ein Netzwerk mit z.B. dem Verein Interkultur oder der Caritas aufzubauen, und erreicht damit viele neuangekommene Refugees. Allerdings ist das Ehrenamt nicht die Lösung der Flüchtlingsfrage im Kreis Germersheim. Viel mehr sieht Cross Borders den Kreis selbst in der Verantwortung, z.B. mithilfe den eigens dafür vorgesehenen Geldern, die der Kreis vom Land für jeden Flüchtlinge erhält, um finanziell oder professionell zu unterstützen oder zusammenzuarbeiten.
Nach dem Vortrag wurde eine Diskussion eröffnet. Das Feedback, das die RednerInnen erhalten haben, fiel durchweg positiv aus. So lobte Frau Dingfelder-Stone, Leiterin der Fachgruppe Dolmetschen, etwa das politische Engagement von Angehörigen einer Generation, der man gerne Trägheit vorwirft. Auch ein Flüchtling aus Afghanistan, der sich im Publikum befand, ergriff während der Diskussion die Gelegenheit, um seine Geschichte zu erzählen.
Cross Borders bedankt sich bei allen, die an der Freitagskonferenz aufmerksam teilgenommen haben, und für die positiven Resonanzen.
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