Seit ungefähr zwanzig Jahren nimmt weltweit die Anzahl an Konflikten und Krisen immer weiter zu. Die Folge: Immer mehr Menschen sehen sich gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und eine gefährliche Flucht auf sich zu nehmen. Jedes Jahr zieht das UNHCR am 20. Juni Bilanz und stellt 2016 fest: 65 Millionen Menschen sind zurzeit auf der Flucht. Zum Vergleich: Dies entspricht in etwa der Einwohnerzahl des EM-Gastgeberlandes Frankreich. Indes wird in Europa das Recht auf Asyl immer mehr in Frage gestellt und geschliffen.
Die Statistik, die das UNHCR anlässlich des World Refugee Day 2016 publiziert hat, zeigt: Jeder 113. Mensch weltweit sucht Asyl, zählt zu den Binnenvertriebenen oder anerkannten Flüchtlingen. Ein neuer, trauriger Negativrekord. Und in absehbarer Zeit wird diese Zahl weiter steigen. Denn: Zu den bisherigen Konfliktherden auf der Welt sind neue hinzugetreten. Krieg, Krisen und Katastrophen sind es, die Menschen dazu zwingen, ihre Heimat zu verlassen und sich auf eine gefährliche Flucht zu begeben.
Statt Offenheit und Humanismus zu demonstrieren, setzen die europäischen Regierungen allerdings auf das genaue Gegenteil: Abgrenzung. Das viel diskutierte Paradebeispiel des EU-Türkei-Deals zeigt, Menschenrechte werden absichtlich misachtet, wenn es darum geht, möglichst viele Flüchtende vor Europas Grenzen abzuhalten.
PRO ASYL: Kultur der Gleichgültigkeit droht
In diesem Zusammenhang warnt PRO ASYL vor einer Kultur der Gleichgültigkeit: Das Schicksal von Flüchtlingen tritt in den Hintergrund, wenn die Politik weiterhin auf menschenrechtswidrige Praktiken zur Abschottung beharrt. So gewöhne sich die Öffentlichkeit an Grausamkeiten.
Fest steht jedoch: Niemand flüchtet ohne Grund, jeder hat das Recht auf ein faires Verfahren. Weil es uns nicht egal ist, was mit geflüchteten und flüchtenden Menschen weltweit passiert, zeigen wir uns mit ihnen solidarisch. Oder wie es in der UNHCR-Petition heißt: #WithRefugees.
Hier der Link zur Petition: http://www.unhcr.org/refugeeday/de/petition/